Initiative neue Qualitär der Arbeit

PepperMINT

Karin Bäck vom Kölner Unternehmensnetzwerk zur Förderung von weiblichen MINT-Nachwuchsführungskräften erklärt, worauf es beim Cross-Mentoring ankommt
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Inwiefern können gerade KMU im MINT-Bereich von Cross-Mentoring-Programmen profitieren?

Sind Mentor/in und Mentee in unterschiedlichen Unternehmen/Organisationen beschäftigt, wie das bei PepperMINT der Fall ist, spricht man von Cross-Mentoring. In der mittelständischen Wirtschaft bietet sich diese Form aufgrund der flachen hierarchischen Strukturen an. Von Vorteil ist, dass Mentee und Mentor/in sich bei Cross-Mentoring sozusagen auf neutralem Boden bewegen, was das Vertrauen und die Offenheit untereinander fördert.

Welche Personen in einem Unternehmen sollten als Mentee, welche als Mentor/in angesprochen werden? Welche Voraussetzungen müssen die Personen erfüllen?

Der/die Mentee sollte ein soziales und/oder fachliches Weiterentwicklungs-Potenzial erkennen lassen und vor allem persönlich interessiert sein. Als Mentor/in ist eine Person geeignet, die in der Unternehmenshierarchie höher steht als der/die Mentee. Im Idealfall handelt es sich um eine Führungskraft. Die Frage, ob Tandems gleichgeschlechtlich oder mixed sein sollten, lässt sich sinnvollerweise in Abhängigkeit zur Zielsetzung oder zur Unternehmenskultur beantworten.

Was sollten die Beteiligten in einem Cross-Mentoring-Programm beherzigen?

Wichtig ist ein fairer und vertrauensvoller Umgang miteinander, der sich u.a. auch an den gemeinsam und/oder unternehmerisch gesetzten Zielen orientiert. Zu Beginn sollte bereits fest gelegt werden, wo und wie oft man sich treffen will. Wir empfehlen bei PepperMINT mindestens vier Treffen im Jahr, optimal ist ein Rhythmus von zwei Monaten.

Welche Probleme können in Cross-Mentoring-Programmen auftreten? Und wie können sie vermieden werden?

Ein vielfach befürchtetes Problem kann die Abwerbung sein. Bei PepperMINT wird Abwerbung vertraglich über zwei Jahre ausgeschlossen. Ganz allgemein, d.h. nicht Cross-Mentoring spezifisch, kann passieren, dass die Chemie der Tandems nicht stimmt. Deswegen sollte das Programm von einem neutralen Coach begleitet werden, der durchgängig zur Verfügung steht und Lösungen anbieten kann. Bei PepperMINT werden zusätzlich halbtägige Workshops angeboten, in denen Fragen gemeinsam diskutiert werden können.

Inwiefern profitieren Frauen in MINT-Berufen von Cross-Mentoring-Programmen?

Den meisten MINT-Frauen fehlen häufig Einblicke in betriebliche Strukturen und/oder formelle/informelle Kommunikationswege, weil das nicht, wie bspw. in den Wirtschaftswissenschaften, im Lehrplan vorgesehen ist. Hinzu kommt, dass MINT-Frauen überwiegend in männlich dominanten Abteilungen tätig sind und damit keine Vorbilder haben. Entsprechend gering ist ihr Selbstvertrauen in eigene Führungsqualitäten.

Wohin können sich Unternehmen wenden, wenn sie an einem Cross-Mentoring-Programm teilnehmen möchten und mit welchen Kosten und welchem Zeitaufwand müssen sie rechnen?

Speziell für MINT-Frauen in der Rheinland-Region hat sich das PepperMINT-Netzwerk erfolgreich bewährt. Unternehmen können sich an die Projektleiterin Karin Bäck wenden. Für Mentees und Mentor/innen ist mit einem Zeitaufwand von drei bis vier Tagen innerhalb von zwölf Monaten zu rechnen. Die Kosten liegen bei PepperMINT zwischen 2.500 und 3.000 Euro in Abhängigkeit der Zahl der teilnehmenden Mentees. Darin enthalten sind auch das MINT CHARTA - Gütesiegel und Öffentlichkeitsarbeit für die Unternehmen. Laut Vertrag sind die teilnehmenden Personen von den Unternehmen frei zu stellen.

Weitere Infos und Kontakt

Karin Bäck
Career-Women in Motion e.V.
Hombergstr. 9
50996 Köln

Mail: baeck@peppermint-koeln.de