Initiative neue Qualitär der Arbeit

Vom Elektrotechnikstudium zur Ausbildung als Elektronikerin

Interview mit Maren, die ihr Studium gegen eine Ausbildung tauschte und bei der Hettich Unternehmensgruppe am Standort in Kirchlengern Elektronikerin für Betriebstechnik werden möchte
Elektronikerin
Foto: © Hettich Unternehmensgruppe

Maren ist 22 Jahre und hat ursprünglich ein Studium der Elektrotechnik (Regenerative Energien) begonnen. Nach einer Weile stellte sie fest, dass es nicht das war, was sie sich vorgestellt hatte und macht nun eine Ausbildung als Elektronikerin für Betriebstechnik bei der Hettich Unternehmensgruppe am Standort in Kirchlengern. Hettich ist einer der größten Hersteller von Möbelbeschlägen weltweit. Für die MINTtoolbox erzählt Maren, wie es dazu kam.

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie bei Hettich eine Ausbildung beginnen konnten?
Ich hatte ein Studium der Elektrotechnik begonnen, stellte aber später fest, dass mir ein Studium mit der Zeit viel zu theoretisch und trocken war. Es fehlte einfach die praktische Anwendung. So habe ich mich um einen Ausbildungsplatz zur Elektronikerin für Betriebstechnik beworben.

Inwiefern unterscheidet sich das Studium von der Ausbildung? Was macht besonders viel Spaß, was ist schwierig?
Die Ausbildung bietet viel mehr Praxis und nicht mehr ausschließlich Theorie. Natürlich gehört ein wenig Theorie auch immer dazu, um die Hintergründe zu verstehen und um die Praxis auch richtig anzuwenden, aber das macht dann auch richtig Spaß. Außerdem lebt man nicht mehr in der großen Anonymität, sondern ist ein Team und es wird einem auch bei Problemen mit dem Lernstoff sofort und individuell geholfen.
 
Wie geht es Ihnen als Frau unter den in der Mehrzahl männlichen und jungen Auszubildenden?
Es ist am Anfang schon etwas anderes, mit fast ausschließlich Männern und teilweise auch jüngeren Menschen zu arbeiten, aber man gewöhnt sich daran, und es ist mittlerweile total normal und macht Spaß. Natürlich muss man damit rechnen, dass die Umgehensweise auch manchmal etwas anders ist, aber das geht recht schnell.
 
Ist es für Studienabbrecher/innen schwer, Berufs-Möglichkeiten zu finden? Wo können sich Studienabbrecher/innen informieren? Wo finden sie Unterstützung?
Für mich als Studienabbrecherin war es am Anfang erstmal schwer, mich überhaupt in dem breiten Feld der Berufsmöglichkeiten zurecht zu finden, aber durch Informationen vom Arbeitsamt geht das recht schnell. Ich habe mich in erster Linie im Internet und beim Arbeitsamt informiert. Dort habe ich zum Beispiel den Berufsfinder "Planet-Beruf" verwendet, um überhaupt festzustellen, ob ich den richtigen Weg mit der Elektrotechnik eingeschlagen habe. Nachdem der die Ergebnisse angezeigt hatte, habe ich mich hauptsächlich initiativ oder auf ausgeschriebene Ausbildungsplätze beworben. Unterstützung (beispielsweise von der FH) hab ich fast gar nicht bekommen.
 
Welche Angebote sollten Arbeitgeber für Studienabbrecher/innen machen? Ist es genug bekannt, welche Firmen Ausbildungsmöglichkeiten anbieten?
Ich denke, dass Arbeitgeber schon häufig ihr Bestes geben, um Studienabbrecher anzusprechen, aber es wird oft von den Studenten selbst nicht angenommen.
Die Möglichkeiten, wo offene Ausbildungsstellen veröffentlicht werden, müssten außerdem auch jedem bekannt sein, da dies von den Schulen bekannt gegeben wird und es dazu auch zahlreiche Informationsveranstaltungen in der Schulzeit gab.
 
Was raten Sie jungen Frauen und auch Männern, die ihr Studium vorzeitig beenden?
Ich würde jungen Frauen und Männern raten, dass sie sich nicht entmutigen lassen durch das vermeintliche "Scheitern". Es ist nicht jeder für ein Studium gedacht und ein absoluter Theoretiker. Vielleicht braucht der ein oder andere noch Zeit, um selbst heraus zu finden, ob es überhaupt der richtige Weg ist, den man da einschlägt.
 
Was raten Sie Unternehmen, wie sie auf die Zielgruppe der Student/innen zugehen sollen, um sie für eine Ausbildung zu gewinnen?
Unternehmen, die diese Zielgruppe haben, sollten vielleicht zunächst die Möglichkeit anbieten, ein Praktikum bei ihnen zu machen. Dies ermöglicht dem Abbrecher festzustellen, ob es überhaupt der Traumberuf ist. Dies kann jeder nur ganz alleine feststellen.
 
Wie sehen Ihre beruflichen Zukunftspläne aus?
Genaue Pläne für die Zukunft habe ich bis jetzt noch nicht. Ich stehe noch recht weit am Anfang der Ausbildung, und natürlich möchte ich diese erstmal mit einem guten Abschluss beenden. Ob ich danach weiter Facharbeiterin bleiben möchte, wird sich dann in drei Jahren zeigen.

Vielen Dank für das Interview!

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