Geschlechtersensible Ansprache in Stellenausschreibungen
Kurzbeschreibung der Maßnahme
Um mit Ihren Stellenausschreibungen mehr Frauen anzusprechen, reicht es meist nicht aus, nur die weibliche Bezeichnung des Berufs anzuhängen wie zum Beispiel "w/m" oder "/in". Wie aktuelle Studien ergaben (s.u.), achten Frauen auch auf die Formulierungen und fühlen sich durch bestimmte Begrifflichkeiten, die oft in Ausschreibungen verwendet werden, davon abgehalten, sich zu bewerben. Begriffe wie "engagiert, verantwortungsvoll, begabt, förderlich, kontaktfreudig oder vertrauensvoll" veranlassen laut der Studien Frauen eher dazu, sich zu bewerben als Begriffe wie "zielstrebig, selbständig, erfolgsversprechend oder analytisch". Letztere wurden eher als "männlich-assoziiert" wahrgenommen und wirkten offenbar weniger einladend. Nun sind diese Beispiele eher typisch für Stellenausschreibungen auf Leitungspositionen, aber auch in Ausbildungsangeboten kommt es immer mehr auf den guten Ton an!
Durchführung
- Lesen Sie sich die Formulierungen Ihrer Stellenanzeigen durch und fragen Sie weibliche Beschäftigte, Schülerinnen und andere weibliche Personen, ob sie sich davon als Mädchen oder Frau explizit eingeladen fühlen.
- Vergleichen Sie Stellenanzeigen anderer Unternehmen und lassen Sie sich von fraueneinladenden Formulierungen inspirieren.
- Ein Satz wie "Wir suchen engagierte junge Frauen und Männer für die Ausbildung zur Elektronikerin /zum Elektroniker" ist einladender als die schlichte Formulierung "Ausbildungsplatz für Elektroniker/-in frei", da Sie in der ersten Formulierung explizit ausdrücken, dass Sie auch an Frauen Interesse haben.
- Verweisen Sie in der Stellenanzeige auf Ihre Online-Karriereseite, wo Sie auch ansprechendes Bild-/Videomaterial und weitere Infos bereitstellen.
Ziele der Maßnahme
- Mehr Frauen und Mädchen motivieren, sich auf Ihre Stellenausschreibung zu bewerben
- Sich als attraktiver Arbeitgeber für Frauen präsentieren
- Mit einer sorgfältig formulierten Stellenausschreibung gewinnen Sie auch Eltern potenzieller weiblicher Azubis, ihre Töchter bei einer Bewerbung zu unterstützen
Zielgruppen
- potenzielle weibliche Auszubildende
- potenzielle weibliche Mitarbeiter
Weiterführende Infos (externe Links)
- Führungskräfte: Wenn Frauen sich nicht angesprochen fühlen
Studie: Stereotype Formulierungen in Stellenausschreibungen schrecken weibliche Bewerber ab - ÜberzeuGENDERe Sprache
Leitfaden für eine geschlechtersensible und inklusive Sprache; Hrsg. Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln; 2014 - Genderspezifische Eigenschaften und Statements in Stellenausschreibungen -
Eine Studie hat untersucht, wie Stellenausschreibungen zu gestalten sind, um gute Bewerberinnen anzusprechen. Erschienen bei haufe.de/personal