"Azubitaxi"
Kurzbeschreibung der Maßnahme
Ein wichtiges Kriterium für die Unternehmenswahl künftiger Azubis ist die Erreichbarkeit des Ausbildungsplatzes. Da öffentliche Verkehrsmittel in ländlichen Regionen - besonders vor dem Hintergrund der Arbeitszeiten in der Technik-Branche - selten zur Verfügung stehen, könnte ein Fahrdienst oder "Azubitaxi" Abhilfe verschaffen. Besonders für weibliche Azubis wäre das ein Angebot, das ihren Weg zur Arbeit sicherer macht und auch besorgte Eltern überzeugen könnte, ihre Tochter in der Berufswahl zu unterstützen. Ein "Azubitaxi" ist nur ein Synomym für eine Vielfalt an Möglichkeiten, die wir Ihnen hier aufzeigen.
Durchführung
- Sie können ihren Azubis während der Ausbildungszeit die An- und Abfahrt über einen firmeninternen oder externen Fahrdienst organisieren, wenn es keine Möglichkeit gibt, per öffentlichem Verkehrsmittel zu kommen oder es nicht zumutbar ist, weil Fußwege zu lang oder gefährlich sind.
- Sie können Mitarbeiter/innen, die in der Nähe der Azubis wohnen, bitten, die Azubis mitzunehmen. Dann müssten Arbeitszeiten angepasst werden.
- Sie können kleine Firmenfahrzeuge anschaffen oder leasen, die Sie den Azubis mit Führerschein als Dienstwagen zur Verfügung stellen.
- Auszubildende unter 18 können einen Antrag stellen, der ihnen erlaubt, bereits mit 17 ein Auto unbegleitet zu fahren. Allerdings werden die Ausnahmen vom Mindestalter für das unbegleitete Fahren von Kraftfahrzeugen nach § 74 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. § 10 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 FeV nicht automatisch genehmigt. Antragsteller/innen müssen alle zumutbaren Möglichkeiten nutzen, um den Ausbildungsort ohne die Ausnahmegenehmigung zu erreichen. "Für den Weg zum Berufs- oder Ausbildungsort darf eine Ausnahme vom Mindestalter nur genehmigt werden, wenn sonst besonders schwerwiegende Nachteile entstehen. Dabei sind auch die Beeinträchtigungen zu berücksichtigen, die sich für Familienangehörige des Antragstellers ergeben. Es genügt jedoch nicht, dass sich das Alltagsleben der Familie mit der Genehmigung besser organisieren ließe." heißt es in einem Gerichtsurteil dazu. Beantragen kann man diese Fahrerlaubnis bei den Straßenverkehrsämtern.
Ziele der Maßnahme
- Mehr Auszubildende gewinnen, die nicht in direkter Umgebung des Unternehmens wohnen
- Auszubildende auch für schlecht erreichbare Unternehmensstandorte gewinnen
- Mehr weibliche Bewerber erreichen und auch ihre Eltern hinsichtlich des Arbeitsweges "beruhigen"
Zielgruppen
- insbesondere weibliche Auszubildende