Ausbildung in Teilzeit
Kurzbeschreibung der Maßnahme
Eine Teilzeitberufsausbildung ist grundsätzlich in allen anerkannten Berufen des dualen Ausbildungssystems möglich. Bei einer Ausbildung in Teilzeit handelt es sich um eine Reduzierung der wöchentlichen Ausbildungszeit zwischen 20 und 35 Stunden im Betrieb, wobei sich die Ausbildungszeit flexibel an die betrieblichen Abläufe und die Bedürfnisse der Auszubildenden anpassen lässt. Grundsätzlich führt die Ausbildung in Teilzeit nicht zu einer verlängerten Ausbildungsdauer, es sei denn die wöchentliche Ausbildungszeit ist geringer als 25 Stunden. Dann entscheidet sich im Einzelfall, ob die Ausbildung um ein halbes oder ganzes Jahr länger wird. Die Ausbildungsdauer kann auch zu einem späteren Zeitpunkt noch geändert werden, zum Beispiel, wenn ein/e Auszubildende/r ein eigenes Kind betreuen oder sich um einen pflegebedürftigen Angehörigen kümmern muss.
Von einer Ausbildung in Teilzeit profitieren nicht nur die Auszubildenden, sondern auch Betriebe, denn sie bekommen engagierte Fachkräfte mit erhöhtem Verantwortungsbewusstsein und mehr Organisationserfahrung. Hinzu kommt, dass Auszubildende in Teilzeit nicht mehr Fehlzeiten haben als Vollzeitauszubildende und dass sie meist bessere Abschlussnoten als Vollzeit-Azubis erzielen.
Durchführung
- Vereinbaren Sie schriftlich mit dem/ bzw. der Auszubildenden Arbeitstage und -zeiten. Sie können wählen zwischen weniger Arbeitstagen pro Woche oder weniger Stunden pro Tag. Im Ausbildungsvertrag vermerken Sie das unter "Sonstige Vereinbarungen".
- Modifizieren Sie den Ausbildungsplan so, dass er zur Teilzeitausbildung passt und stimmen Sie ihn mit der Kammer ab.
- Stimmen Sie auch mit der Berufsschule die Ausbildung in Teilzeit ab.
- Teilzeitauszubildende haben genauso wie Vollzeitauszubildende Anspruch auf eine angemessene Vergütung (§ 17 BBiG).
- Machen Sie die Möglichkeit der Ausbildung in Teilzeit auf Ihrer Webseite und in Ihren Akquisematerialien publik, damit sie potenzielle Kandidaten/innen erreichen.
Ziele der Maßnahme
- Auszubildende, die während der Ausbildung Eltern werden, können im Unternehmen bleiben und ihre Ausbildung in Teilzeit erfolgreich abschließen.
- Erhöhung der Familienfreundlichkeit und Arbeitgeberattraktivität.
- Ausbildung in Teilzeit ist eine Möglichkeit für kleine und mittlere Betrieben in die Ausbildung einzusteigen, wenn sie selbst nicht die zeitlichen und finanziellen Kapazitäten für eine Vollzeitberufsausbildung haben.
Zielgruppen
- Junge Frauen und Männer, die während der Ausbildung Eltern werden
- Junge Frauen und Männer, die bereits Eltern sind und eine Ausbildung beginnen wollen
- Junge Frauen und Männer, die während der Ausbildung Angehörige pflegen wollen/müssen
- Junge Frauen und Männer, die aufgrund einer Behinderung eine Teilzeitausbildung machen möchten
Mehr Informationen finden Sie hier (externe Links)
- Mit der Ausbildung in Teilzeit zum Berufsabschluss
JOBSTARTER informiert über das Ausbildungsmodell und zeigt, wie es erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden kann.