Initiative neue Qualitär der Arbeit

SchuBS - "Schule und Betrieb am (Freitag und) Samstag"

20 erlebnisreiche Wochenenden auf dem Weg zur Ausbildungsreife

SchuBS ist ein Projekt des InnovationsZentrums für Internettechnologie und Multimediakompetenz - InnoZent OWL e.V. Der Verein wurde 1998 von Anwendern der IT-Technologien als neutrale Instanz zwischen Entwicklung und Anwendung gegründet. Besonderes Merkmal des Netzwerkes ist die branchenübergreifende Zusammensetzung. Die gemeinsame Klammer bilden die Themen Informatik- und Ingenieurwissenschaften sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). 

SchuBS - "Schule und Betrieb am (Freitag und) Samstag" - begleitet gegen Ende der Haupt- und Realschulzeit Schüler/innen mehr als 20 erlebnisreiche Wochenenden lang auf dem Weg zur Ausbildungsreife. Dies geschieht in Ausbildungsstätten betrieblicher InnoZent-OWL-Partner.
Die praktischen Arbeiten in SchuBS und die ergänzenden Maßnahmen sollen Jugendlichen helfen, ihren Berufsweg zu finden, reif für die Ausbildung zu werden und zur Belohnung passgenau einen guten Ausbildungsplatz zu finden.
In einer Atmosphäre des betriebsnahen Alltags geht es um das Entdecken der eigenen Möglichkeiten, die Ausprägung fachlichen Könnens und die Schulung des Auftretens im Beruf - besonders beim Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten. Am Ende kommt es darauf an, das eigene Berufsziel zu finden und konkret zu machen.

Etwa 60 SchuBS-Praktikumsplätze stellt das Benteler Aus- und Weiterbildungszentrum bereit. Dort stehen Themen rund um die Metall- und Elektroberufe auf dem Programm einschließlich Robotik und Mechatronik. Dafür wenden die Jugendlichen bei Benteler den Freitagabend und dann als vollen Arbeitstag den Samstag auf.

12 weitere Praktikumsplätze steuern die mikroelektronischen Labors der Universität und das b.i.b. International College bei. In der Universität werden die Jugendlichen an Ausbildungsberufe der Elektronik und Mikrotechnologie theoretisch und praktisch näher herangeführt. Im b.i.b. lernen die Jugendlichen die theoretischen und praktischen Grundlagen der Medienprogrammierung und –gestaltung kennen.

So oder so – ein großer Teil des Wochenendes bedeutet für die Jungen und Mädchen Arbeit in der Werkstatt oder im Labor. Das ist ihnen wichtiger als ihre gewohnten Freizeitinhalte, denn sie möchten die Erfahrungen in SchuBS vollständig machen und am Ende dafür mit einem Zertifikat belohnt werden, das auch als Signal auf Ausbildungsbetriebe wirkt: Diese jungen Leute sind im Stande, sich ein Ziel zu setzen und bis zum Erreichen durchzuhalten. Sie sind außerdem hervorragend auf die künftigen Ausbildungsinhalte eingestimmt und können gerade deshalb die Ausbildung bewältigen.

Das Eintauchen in die Arbeitswelt und die fachliche Erfahrung sind nicht alles. Da es den Initiatoren von SchuBS auch um Persönlichkeitsbildung geht, wird der Kern von SchuBS durch ein ausgefeiltes Rahmenprogramm ergänzt. Da gibt es ein Teamtraining, in dem das Sozialverhalten reflektiert und geschult wird, da gibt es eine Kompetenzanalyse, die einerseits ein Spektrum der Begabungen erfasst und andererseits zur Reflexion über die eigenen Möglichkeiten anregt, da gibt es Gespräche mit den Jugendlichen im Beisein der Eltern, da gibt es Elternnachmittage, eine Weihnachtsfeier und eine Abschlussfeier – vielleicht auch noch einen gemeinsamen Ausflug zu einem Ereignis der Region. 

Spannend wird es im zweiten Teil von SchuBS, wenn die ersten Teilnehmer/innen verkünden, dass sie schon einen Ausbildungsplatz bei einem angesehenen Unternehmen in der Tasche haben – dann verstärken alle Übrigen noch einmal ihre Anstrengungen, und die Helfer aus dem Rahmen-Programm unterstützen sie bei Bewerbungen und der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche – all dies in enger Abstimmung mit der Arbeitsagentur. Der Erfolg am Ende ist verdient, und alle sind stolz darauf.

Mädchen-SchuBS-Schnuppertag

Eines der Ziele von SchuBS ist, dass sich auch Mädchen in einem technischen Tätigkeitsfeld erproben können, um sich dann eventuell für eine Maßnahme in der vertieften Berufsorientierung, in diesem Fall SchuBS zu bewerben – mit einer technischen Berufsperspektive. Der Anteil an Mädchen in SchuBS war immer sehr gering und lag in SchuBS 6 bei unter 5 Prozent. Um die Beteiligung der Mädchen in SchuBS zu erhöhen und bei möglichst vielen Mädchen das Interesse an MINT-Berufen zu wecken, wurde vor Beginn von SchuBS 7 ein Mädchen-SchuBS-Schnuppertag geplant. Vorher wurde dafür in den Schulen geworben – mit einem speziell auf Mädchen zugeschnittenen Vortrag, der auch geschlechtsspezifische Aspekte ansprach:

Diese Themen wurden behandelt

An der berufsorientierenden Maßnahme im Bereich Metalltechnik sollten etwa 20 Schülerinnen der Klassenstufe 9 aus etwa 12 Schulen (Haupt-, Real- und Gesamtschulen) des Kreises Paderborn teilnehmen. Die Maßnahme sollte eintägig in der Benteler Steel/Tube Aus- und Weiterbildungswerkstatt stattfinden. Das Angebot sollte Einblick in Theorie und Praxis technischer Berufsfelder (Industrie-, Verfahrens-, Werkzeug- und Zerspanungsmechaniker) vermitteln.
Der Ablauf des SchuBS-Schnuppertags für Mädchen umfasste das Arbeiten in einer Gruppe. In dieser wurden elementare Arbeitstechniken erprobt, indem ein kleines Projekt – vom Verstehen der Zeichnung eines Schmuckständers bis zu dessen Fertigung – durchgeführt wurde.

Ziel war es, die Mädchen für Technik zu interessieren, in der Hoffnung, einige von ihnen würden sich für SchuBS bewerben. Das Interesse war unerwartet hoch. Statt der geplanten 20 Mädchen meldeten sich etwa 120!

Für das geplante eintägige Projekt „Fertigung eines Schmuckständer nach Vorlage einer Zeichnung“ standen keine ausreichenden personellen und materiellen Ressourcen zur Verfügung. Stattdessen wurde Material für 100 Modellautos vorbereitet, so dass an zwei Tagen jeweils 50 Mädchen betreut werden konnten.

Durch das Schneiden von Gewinden, Biegen eines Bügels, Gravieren des eigenen Namens auf das Modellauto und die komplette Montage mit Schrauben und Kleben lernten die Mädchen Tätigkeiten kennen, die zu den grundlegenden Fertigkeiten in der Ausbildung der metalltechnischen Berufe gehören.

Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Der Plan, in eine technische Betriebsumgebung reinzuschnuppern und ein reales Werkstück zu produzieren, wurde mit Erfolg durchgeführt. Dieser Erfolg spiegelte sich auch in den Anmeldezahlen wider: In SchuBS 7 konnte der Mädchen-Anteil auf fast 12% erhöht werden.
Natürlich ist der Berufsorientierungsprozess vielschichtig und eine einzelne Maßnahme, auch wenn sie erfolgreich ist, sagt nicht alles. Mehr Maßnahmen sollten durchgeführt werden, um Mädchen für MINT-Berufe zu gewinnen.

Logos : SchuBS, InnoZent, AusbildungsASS,Benteler

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